Nachhaltige innovative Umweltlösungen
Vom Reststoff zum Werkstoff: EnviroPlast-Bündnistreffen 2025 in Zittau
- Nachhaltigkeit
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Unter dem Motto „Vom Reststoff zum Werkstoff“ fand gestern an der Hochschule Zittau/Görlitz das diesjährige Bündnistreffen des RUBIN-Verbundes EnviroPlast statt. Die Veranstaltung, die öffentlich zugänglich war, wurde inhaltlich vor allem von den Projektpartnern gestaltet, die aktuelle Ergebnisse, innovative Verfahren und Zukunftsperspektiven zur nachhaltigen Nutzung biogener Reststoffe präsentierten und diskutierten.
Gemeinsames Ziel: Reststoffe als Rohstoffe von morgen
Nach der Begrüßung durch Gunter Niemtschke, Bündniskoordinator von der kluge GmbH, stellte Prof. Dr. Sebastian Scholz vom Kunststoffzentrum Oberlausitz die Motivation und die übergeordneten Ziele des EnviroPlast-Bündnisses vor. Im Mittelpunkt steht die Vision, regionale Reststoffe als wertvolle Rohstoffquelle zu erschließen und daraus nachhaltige Werkstoffe für Industrie und Alltag zu entwickeln.
Fachvorträge zu drei Verbundvorhaben
In Vorträgen und Diskussionsrunden präsentierten die Projektpartner ihre Fortschritte in drei zentralen Forschungsbereichen:
Bereitstellung und Aufbereitung biogener Reststoffe (kluge GmbH, IABT, TU Dresden, CTL, Lausitzer Naturfaser Ebersbach, HSZG)
- Entwicklung einer Wertschöpfungskette für Spreustroh vom Feld bis zum Halbzeug
- Verfahren zur Verarbeitung von Sägenebenprodukten und Restbiomasse
- Neue Ansätze zur Gewinnung technischer Langfasern
- Biocomposites aus regionalen Reststoffen als Ersatz für erdölbasierte Kunststoffe
Herstellung von Compounds und Halbzeugen (TU Dresden, Pulp-Tec Compound GmbH, HSZG)
- Thermoplastische Halbzeuge aus landwirtschaftlichen Reststoffen
- Upscaling für Spritzguss- und Extrusionsverfahren
- Faserverstärkte Halbzeuge für die Bau- und Kunststoffindustrie
Produktion von Kunststoffteilen aus Reststoffen (plastic concept GmbH, Enesty Gmbh, DRS GmbH, 4D-LIGHTweight GmbH, HSZG, MITRAS Composites Systems GmbH, Wagner & Wegner UG, RTT System GmbH )
- Automobil-Interieurkomponenten mit biobasierten Füllstoffen
- Rohrextrusion mit inkorporierten Reststoffen
- Großformatiger 3D-Druck für Bauwerkselemente
- Biocomposites aus Textilresten
- Entwicklung von Multisensor-Analysesystemen zur Reststoffunterscheidung
Die Vielfalt der Beiträge zeigte eindrucksvoll, wie breit das Spektrum an Anwendungsfeldern ist – von der Landwirtschaft über den Fahrzeugbau bis hin zur Bau- und Kunststoffindustrie.
Austausch und Zusammenarbeit im Fokus
Nach der öffentlichen Fachsektion folgte am Nachmittag ein interner Teil mit Workshops und Beratungen. In zwei parallelen Arbeitsgruppen diskutierten die Bündnispartner vertieft zu duroplast- und thermoplastbasierten Biocomposites.
Blick nach vorn
Das EnviroPlast-Bündnis wird seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten konsequent fortführen. Ziel ist es, die entwickelten Verfahren und Materialien aus dem Labor- und Technikumsmaßstab in die industrielle Anwendung zu überführen und damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung zu leisten. Die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz (ENO) unterstützt diesen Prozess als assoziierter Partner.
Weitere Informationen unter: https://www.enviroplast.info/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/enviroplast/?viewAsMember=true
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