Projekt- und Prozessmanagement
FutureCareer: Was Unternehmen von den Fachkräften von morgen erwarten
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Im Rahmen des Projekts FutureCareer wurden 103 Unternehmen aus der Region Liberec (52) und dem Landkreis Görlitz (51) zu ihren Anforderungen an zukünftige Mitarbeitende befragt.
Die Ergebnisse geben spannende Einblicke in den Arbeitsmarkt von morgen – und zeigen, welche Kompetenzen, Arbeitsumfelder und Kooperationsformen in Zukunft besonders gefragt sein werden.
Wer wurde befragt?
Die teilnehmenden Unternehmen decken ein breites Branchenspektrum ab – von Fertigung und Maschinenbau über IT bis hin zu Dienstleistungen, Kultur und öffentlicher Verwaltung. Besonders stark vertreten waren die verarbeitende Industrie sowie das Bauwesen. Auf deutscher Seite stellten zudem Dienstleistungsbetriebe und Unternehmen aus dem Gesundheitswesen einen großen Anteil dar.
Auffällig ist der geringe Anteil junger Mitarbeitender: In 60% der deutschen und sogar in 76% der tschechischen Unternehmen liegt der Anteil der Beschäftigten unter 30 Jahren bei maximal 25%.
Welche Kompetenzen sind gefragt?
Teamfähigkeit, Organisationsvermögen und Gewissenhaftigkeit stehen in beiden Ländern ganz oben auf der Liste der wichtigsten Kompetenzen. Besonders stark nachgefragt werden von deutschen Unternehmen außerdem Problemlösungs- und Anpassungsfähigkeit (jeweils rund 80%), Kreativität, kritisches Denken und technische Kompetenzen. Ein gemeinsamer Nenner beider Länder: Der Umgang mit digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz wird künftig unverzichtbar. Lernbereitschaft, Offenheit und soziale Kompetenzen ergänzen das Anforderungsprofil. Künstlerische Fähigkeiten hingegen spielen kaum eine Rolle.
In welchen Arbeitsumfeldern bewegen sich Fachkräfte künftig?
Mit Hilfe des RIASEC-Modells wurden die zukünftigen Arbeitsumfelder eingeschätzt: Motorische Tätigkeiten, wie die Arbeit mit Maschinen, Gegenständen, Pflanzen oder Tieren dominieren mit jeweils 30% in beiden Regionen. Konservative Arbeitsumfelder (21%), die systematisches und genaues Arbeiten mit Daten und Fakten erwarten, stehen bei deutschen Unternehmen an zweiter Stelle. In tschechischen Unternehmen rückt stattdessen das unternehmerische Umfeld (27%), in dem Management-, Organisations- und Führungsaufgaben wahrgenommen werden, stärker in den Fokus.
Kooperationen mit Schulen und Hochschulen
Rund drei Viertel aller Unternehmen arbeiten bereits mit Schulen, Hochschulen oder Universitäten zusammen – etwa durch Praktika, Praxistage oder Betriebsführungen. Auch Berufsorientierungsangebote wie Messen, Bewerbertrainings oder Projekttage sind gängige Formate.
Besonders interessant: Viele Unternehmen möchten ihre Kooperationen künftig ausbauen. Gewünscht werden unter anderem eine stärkere Einbindung in den Unterricht, Praxisformate für ganze Schulklassen und gemeinsame Projekte. Gleichzeitig wird deutlich, dass begrenzte Ressourcen ein zentrales Hindernis für zusätzliche Kooperationen darstellen.
Internationale Perspektiven
Auch die grenzüberschreitende Fachkräftegewinnung wurde thematisiert. Während 24% der deutschen Unternehmen aktiv Fachkräfte aus Tschechien ansprechen und 60% dies in Erwägung ziehen, zeigen sich tschechische Betriebe deutlich zurückhaltender. 50% verneinen ein Interesse, 40% sind offen, nutzen die Möglichkeit aber bisher nicht.
Fazit: Zukunftskompetenzen und Vernetzung im Fokus
Die Befragung macht deutlich: Klassische Soft Skills wie Teamfähigkeit und Gewissenhaftigkeit bleiben unverzichtbar. Digitale und technische Fähigkeiten – insbesondere im Bereich KI – gewinnen massiv an Bedeutung. Auch Kooperationen mit Schulen und Hochschulen, die bereits weit verbreitet sind, sollen künftig noch stärker ausgebaut werden.
Die Unternehmen der Region Liberec und des Landkreises Görlitz zeigen damit klar: Die Zukunft der Arbeit liegt in einer Kombination aus digitalen Kompetenzen, sozialer Zusammenarbeit und enger Vernetzung zwischen Bildung und Wirtschaft.
Damit es nicht bei Erkenntnissen bleibt, geht das Projekt FutureCareer nun in die nächste Runde: In spannenden Schülerworkshops im Wissenszentrum iQLANDIA in Liberec werden Gymnasialschüler der 10. und 11. Klassen ihre eigenen Stärken entdecken. Den krönenden Abschluss bildet das Stärkenforum im November 2026, bei dem Unternehmen und Jugendliche direkt miteinander ins Gespräch kommen – über Anforderungen, Chancen und die gemeinsame Gestaltung der Arbeitswelt von morgen.
👉 Sie wollen mehr über FutureCareer erfahren? Besuchen Sie unsere Projekt-Website www.forfuturecareer.eu
Das Projekt wird durch das Förderprogramm INTERREG Sachsen-Tschechien in Höhe von 299.471,72€ gefördert und in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH, iQLANDIA Liberec und OHK Jablonec nad Nisou durchgeführt. Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Electric Blue (Farbe) enthält.
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